Der Samojede - der lächelnde Sibirier

Von seinem Äußeren her ähnelt der Samojede einem weißen Spitz. Man trifft bei uns auf diese sehr attraktive Rasse eher selten. Auffällig ist, dass dieser meist sehr entspannt wirkende Hund ständig zu lächeln scheint, das "Lächeln des Samojeden" ist in seiner sibirischen Heimat legendär. Wie alle nordischen Rassen stellt der schöne Samojede gewisse Ansprüche an Haltung und Umgang. Wer sich diesen Anforderungen stellt, wird mit der Treue einer ganz besonderen Hunderasse mit einem sanftmütigen, einnehmendem Charakter belohnt.

Der Samojede in Kürze

Lebenserwartung: 12-13 Jahre
Namen: Samojede, Samoiedskaja Sabaka
Familie: Nordische Hunde
Ursprungsland: Russland, Sibirien
Temperament: eigensinnig, anhänglich, vital, arbeitsfreudig, verspielt, liebenswürdig, gesellig, treu, sanft
Farben: reinweiß, creme, bisquitfarben, Grundfarbe immer weiß
Gewicht: Hündin 16-20 kg, Hund 20-30 kg
Größe: Hündin 48-53 cm, Hund 53-60 cm
Pflegeaufwand: mittel bis anspruchsvoll
Erziehung: anspruchsvoll
Benötigt sehr großen Auslauf: ja
Kinderfreundlich: unbedingt bei guter Erziehung und Prägung
Stadtwohnung geeignet: eher nicht
Verwendung: Familien- und Begleithund

Rasse, Geschichte und Entwicklung

In Sibirien und Nordrussland sind die Volksstämme der nomadisch lebenden Samojeden beheimatet. Man nennt sie auch Nenzen. Ihnen verdankt der Samojede seinen Namen. Sie setzen die weißen, großen Tiere noch heute als Hüter ihrer Rentierherden, als Schlittenhunde und allgemein als Arbeitshunde ein. Die Hunde lebten seit jeher in besonders enger Gemeinschaft mit ihren Menschen, sie durften schon immer gemeinsam mit der Menschenfamilie in deren Juchten schlafen und teilen den menschlichen Alltag. Samojeden-Hunde gelten deshalb als besonders menschenbezogen, treu und liebenswürdig.

Um 1890 herum gelangten erste Samojeden-Welpen nach Europa, vor allem nach England, wo eine eigene Zucht begründet wurde. Um 1910 hatte sich ein eigener Rassestandard entwickelt. Die Rasse hat eine beständige Fangemeinde, die mit den ausnehmend hübschen Hunden auch gern Rasseausstellungen schmücken.

Wesen, Charakter und Pflege

Nordische Hunderassen haben allgemein einen großen Bewegungsdrang. Das gilt auch für den Samojeden. Er benötigt viel Auslauf in der freien Natur, idealerweise einen großen Garten sowie aufgrund seiner Intelligenz auch geistige Auslastung bei gemeinsamem Spiel und Spaß mit seinen Menschen. Längere Fahrradtouren sind gerade recht für Samojeden, ebenso wie ausgiebige Spaziergänge. Samojeden entwickeln eine gewisse Selbstständigkeit in ihren Entscheidungen.

Seine Erziehung sollte sehr liebevoll, gleichermaßen konsequent sowie im engsten Kontakt mit seinen Menschen erfolgen. Samojeden dürfen weder stundenlang allein gelassen werden, noch im Zwinger gehalten werden. Vernachlässigung sie vertragen noch viel schlechter als andere Hunderassen. Samojeden lieben ihre Menschenfamilie, was sich auf die Kinder erstreckt. Fremden gegenüber können sie verhalten und freundlich distanziert sein.

Als Wachhunde leisten sie nicht sehr viel, da haben ihnen andere Hunderassen manches voraus. Aggressiv sind Samojeden nicht. Es kann Probleme mit anderen Hunden geben, die meist von den fremden Hunden ausgehen. Nordische Hunde scheinen eine gewisse Andersartigkeit im Verhalten auszustrahlen, was andere, nicht nordische Hunde ängstigen oder provozieren kann. Normalerweise ist jedoch gerade der Samojede ein sehr geselliger Hund, der vom Welpenalter an mit anderen Hunden regen Kontakt haben sollte. Hundesport wie Agility, Rettungshundarbeit und ähnliche Aktivitäten können die agilen Tiere begeistern.

Samojeden haben ein dichtes Fell und reichlich Unterwolle. Das macht sie so unempfindlich gegen Kälte und Regen, stellt ihre Halter aber vor Herausforderungen bei der Fellpflege, besonders während des Fellwechsels. Das Fell sollte regelmäßig und intensiv gebürstet werden.

Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme

Samojeden gelten als robuste und widerstandsfähige Hunde. Einige erbliche Veranlagungen sind aber auch bei ihnen möglich.

Für den Samojeden werden einige rassespezifische erbliche Erkrankungen beschrieben. Dazu zählen:

Die Zuckerkrankheit - ähnlich dem humanen Diabetes mellitus - kommt vor. Sie tritt häufig ab einem Alter von etwa 7 Jahren bei Samojeden auf. Die Erkrankung kann medikamentös behandelt, aber nicht geheilt werden.
Eine erblich bedingte Form der Nierenentzündung ist ebenfalls relativ weit verbreitet. Betroffene Tiere erkranken schon mit wenigen Monaten und werden meist nicht alt. Besonders bei männlichen Tieren kommt es schnell zu tödlichem Nierenversagen. Bestimmte Arzneimittel können den Verlauf der Krankheit etwas verzögern, aber nicht vollständig aufhalten.

Auch die Progressive Retinaatrophie (PRA) wird bei Samojeden beschrieben. Die betroffenen Tiere erblinden allmählich, die Erkrankung ist nicht heilbar.

Ein frühzeitiger Grauer Star (Linsentrübung) kommt ebenso vor, oft kombiniert mit angeborener Kurzbeinigkeit.

Die sogenannte Pulmonalstenose droht ebenfalls einigen Vertretern dieser Rasse. Dabei ist die Ausflussbahn von der rechten Herzkammer zur Lunge verengt. Es kann in diesem Zusammenhang zu körperlicher Schwäche, zu Kurzatmigkeit, Herzrhythmusstörungen und schließlich zu Herzversagen kommen.

Die Ernährung des Samojeden

Manche Vertreter der Rasse entwickeln Futterunverträglichkeiten. Barfen (Rohfütterung) kann eine gute Fütterungsalternative für diese sehr ursprünglichen nordischen Hunde sein. Da Samojeden sehr agil sein können, sollten ihr Futter auf 2-3 Portionen pro Tag verteilt werden. Außerdem sollten sie nach der Futteraufnahme ruhen. Hintergrund ist die bei den meisten Hunderassen immer mögliche Magendrehung, ein lebensbedrohender Zustand, bei dem sich der an elastischen Bändern aufgehängte Magen in sich verdreht. Tierärzte gehen davon aus, dass große Futterportionen und Springen oder Laufen nach dem Fressen die Gefahr für eine Magendrehung steigern kann. Übergewicht steht keinem Hund, dem eleganten und vitalen Samojeden schon gar nicht. Dick werden diese Hunde jedoch nur, wenn sie nicht ausreichend bewegt werden. Eine träge Haltung ohne ausreichende körperliche Aktivitäten ist bei dieser Rasse nicht artgerecht.

Fazit: Familienhunde für aktive und hundeerfahrene Menschen

Wer bereit ist, einen Hund als vollwertiges Familienmitglied zu akzeptieren, kann mit dem Samojeden das große Los ziehen. Fröhlich, kinderfreundlich und anhänglich begleitet er seine Familie ein ganzes Hundeleben lang mit seinem sanften Temperament.

Autorinbild
Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.