Husten beim Hund

Der Husten beim Hund ist wie beim Menschen zunächst ein Symptom. Dieses Symptom Husten - lateinisch als Tussis bezeichnet - hat für sich genommen nicht immer Krankheitswert. Husten ist in erster Linie auch ein Reflex des Organismus, um mögliche Störungen und Fremdkörper in den Atemwegen zu beseitigen.

Was bedeutet Husten beim Hund?

Anatomisch gesehen ist Husten ein Prozess, bei dem zunächst eine tiefe Einatmung bei geöffneter Stimmritze (Glottis) erfolgt. Die Stimmritze schließt sich in der Folge und die gesamte Muskulatur, die an der Ausatmung beteiligt ist, zieht sich zusammen. Schließlich öffnet sich die Stimmritze erneut und durch den entstandenen Muskeldruck können Fremdkörper, Schleim oder auch nur Luft explosionsartig mit hoher Geschwindigkeit aus den Atemwegen entweichen.

Dabei erfolgt Husten nicht nur unwillkürlich, sondern kann auch bewusst ausgelöst werden. Der unwillkürliche Husten, der rein reflexartig erfolgt, wird durch bestimmte Rezeptoren auf den Schleimhäuten des Halses samt Kehlkopf, der Luftröhre und den Bronchien ausgelöst. Sie reagieren auf bestimmte Reizungen, die chemischer oder physikalischer Natur sein können.

Der reine Hustenreflex wird dabei unabhängig von dem Zustand der beteiligten Schleimhäute unterschiedlich heftig und unterschiedlich schnell ausgelöst. Zum Beispiel kann bei einem Hund, der eine Infektion im Halsbereich aufweist, bereits die durch die Stimmbänder beim Bellen erfolgende Bewegung ausreichen, um gleichzeitig eine Hustenreiz auszulösen. Es ist deshalb für eine Diagnose sehr wichtig, den Husten beim Hund genau zu beobachten, ihn möglicherweise auch genau beschreiben zu können. Husten ist dabei keineswegs gleich Husten. Das betrifft die Art des Hustens, seine Frequenz und Dauer sowie auch begleitende weitere Symptome.

Formen von Hunde-Husten

Husten tritt in verschiedenen Formen auf, die auch vom Laien und Hundehalter recht gut unterschieden werden können.

1. Trockener Husten

Trockner Husten ist hart, rau und oft schmerzhaft für das Tier. Es geht kein Schleim mit dem Husten ab. Oft ist diese Hustenform besonders quälend für das betroffene Tier. Trockener Husten kann von Würgen begleitet werden, wenn das Hustengeschehen anfallsartig erfolgt.

Als Ursachen für diese Hustenform kommen besonders in Betracht:

  • bestimmte Anfangsstadien von Entzündungen der Atemwege wie eine beginnende
  • Bronchitis.
  • Infektionen im Hals-, Kehlkopf- und Luftröhrenbereich
  • spezielle Erkrankungen der Luftröhre (Trachialkollaps): Der Hund regt sich auf oder
  • freut sich, was mit einem starken Hustenreiz korrespondiert. Bei schweren
  • Verlaufsformen hustet der Hund bei jeder Ausatmung
  • Asthma
  • Herzerkrankungen (der Husten tritt in diesem Fall meist nachts auf oder wenn das Tier
  • sich anstrengt)
  • Fremdkörper in den Atemwegen
  • Zwingerhusten, es kommen dann Fieber und Ausfluss aus der Nase hinzu

2. Feuchter Husten

Feuchter Husten ist gekennzeichnet durch begleitenden Auswurf und durch eine weichere Erscheinung als trockner Husten. Dafür hört man oft ein zusätzliches, rasselndes, gurgelndes Geräusch. Auch feuchter Husten kann anfallsartig und mit Würgen auftreten, wobei häufig auch Schleim oder Flüssigkeit erbrochen wird.

Feuchter Husten kann hindeuten:

  • eine Lungenentzündung
  • eine Herzerkrankung im fortgeschrittenen Stadium, die mit einer Ödembildung in
  • der Lunge einhergeht
  • eine Linksherzinsuffizienz, wenn der Husten vor allem nachts und in den frühen
  • Morgenstunden auftritt

Würgen in Kombination mit Hunde-Husten

Würgen kann durchaus als eigenes Hustensymptom angesehen werden, wenn es typischerweise dem Husten nachfolgt und Schleim erbrochen wird. Wird dabei ständig gelber Schleim erbrochen, sollte an eine chronische Bronchitis gedacht werden.

Hängt Husten beim Hund von der Rasse ab?

Husten als Symptom kann einer bestimmten Rasse nicht zugeordnet werden, allerdings sind die Ursachen unter Umständen durchaus bei manchen Rassen häufiger vertreten als bei anderen. Große, schwere Rassen wie Boxer, Irish Wolfshund, Dobermann, Doggen, Bernhardiner, Hovawarte und anderen leiden oft im Alter - das bei großen Rassen schon ab 5 Jahren beginnen kann - unter einer Vergrößerung des Herzens mit Herzinsuffizienz, oft mit Flüssigkeitsbildung in der Lunge. Husten kann hier ein erstes Symptom sein. Auch kleinere Rassen wie Cocker Spaniel und Fox Hound sind von einer genetischen Veranlagung für die sogenannte dilatative Kardiomyopathie - Vergrößerung des Herzmuskels - betroffen.

Andere Rassen haben aus der Zuchtlinie heraus Probleme mit der Atmung an sich: Möpse und Französische Bulldoggen mit ihren zu flachen Nasen seien hier beispielhaft genannt. Hier kommt es schnell zu einer weiteren Verlegung der Atemwege mit Fremdkörpern und auch zu Infektionen, die mit Husten einhergehen können.

Welche Ursachen kommen für Hunden-Husten infrage?

Husten kann bei Hunden aufgrund unterschiedlicher Ursachen hervorgerufen werden:

Hunde-Husten und Erkrankungen der Atemwege

Wie oben bereits angedeutet sind Erkrankungen der Atemwege häufig ursächlich für den Husten beim Hund. Es kommen akute und chronische Formen in Betracht. Es kann sich um Viruserkrankungen, bakterielle Formen und allergische Reaktionen handeln. Keine dieser Erkrankungen sind im Regelfall Bagatellerkrankungen. Sie bedürfen immer der ärztlichen Abklärung.

Hunde-Husten und Infektionen - Zwingerhusten
Der Zwingerhusten soll hier beispielhaft als Atemwegsinfektion behandelt werden. Die Erkrankung ist eine Infektion der oberen Atemwege - Tracheobronchitis - und wird sowohl von Viren und auch Bakterien hervorgerufen. Ihren Namen verdankt die hartnäckige Erkrankung, die sich über Wochen hinziehen kann, der Tatsache, dass sie meist in Tiergruppen übertragen wird. Neben einem typischen "bellenden" Husten, treten oft Fieber, Erbrechen von Schleim, Nasenausfluss und allgemeine Krankheitszeichen wie Abgeschlagenheit auf. Auch Lungenentzündungen sind nicht selten, besonders wenn der Zwingerhusten unbehandelt bleibt.

Hunde-Husten und das Herzgusten beim Hund

Die oben genannte Herzmuskelvergrößerung - dilatative Kardiomyopathie - ist meist Ursache des sogenannten Herzhustens beim Hund. Oft geht diese Erkrankung später mit Flüssigkeitsbildungen in der Lunge einher, was besonders nachts zu einem gurgelnden Husten des Tieres führt. Betroffenen Tieren droht der Sekunden-Herztod.
Die Erkrankung muss tierärztlich behandelt werden.

Hundehusten und der alte, geriatrische Hund
Beim älteren Hund sollte immer in Betracht gezogen werden, dass es sich um "Herzhusten" handelt, wenn Husten auftritt. Hier sollte zwingend der Tierarzt konsultiert werden.

Hundehusten und Ernährung

Es gibt sie, die Dauerschlinger unter den Hunden. Solchen Hunden gerät dann schon einmal auch ein Brocken in die Luftröhre, der Hund verschluckt sich und muss den Fremdkörper aushusten. Die Situation kann dabei bedrohlich werden im Hinblick auf Ersticken und auch später folgende Magendrehung. Schling-Hunde sollten aus einem Anti-Schlingnapf mit so großen Stücken gefüttert werden, dass sie diese nicht in einem Stück herunterwürgen können. Die Hunde sollen nach dem Fressen ruhen, um auch der lebensgefährlichen Magendrehung vorzubeugen.

Hunde-Husten - Untersuchung und Behandlung

Das Symptom Husten gehört in die Hand eines Tierarztes, sofern es einige Tage anhält oder regelmäßig auftritt.

Tierarzt bei wiederholtem oder häufiger auftretendem Husten

Je nach Ursache wird der Tierarzt weiter behandeln. Schwere Infektionen müssen mit Antibiotika oder Virenhemmern behandelt werden. Auch fiebersenkende Mittel kommen im Einzelfall in Frage. Es gibt lindernde Sprays für den Rachen und die oberen Luftwege. Schwer kranke Tiere brauchen Ruhe und Pflege. Asthma wird ebenfalls mit Tabletten oder Sprays behandelt. Auch Herzerkrankungen sind 
in einem gewissen Grad medikamentös einstellbar, bei Lungenbeteiligung muss auch entwässert werden.

Besser schnell zum Tierarzt bei anhaltendem Hunde-Husten
Je eher die schweren Grunderkrankungen behandelt werden, desto besser sind die Heilungs-, beziehungsweise Linderungschancen für die Tiere. Halter sollten deshalb den Gang zum Tierarzt nicht hinauszögern, da sich aus manchen Grunderkrankungen lebensgefährliche Zustände entwickeln können - obwohl alles mit einem scheinbar harmlosen Husten begann.

Natürliche Behandlung zur Immunssytem-Stärkung

Husten beim Hund muss nach der Ursache behandelt werden.
Leidet das Tier ständig unter Atemwegsinfektionen, muss an eine allgemeine Stärkung des Immunsystems gedacht werden. Hier kann auch mit pflanzlichen Mitteln manches erreicht werden. Echinacea, Propolis und Honig sind bewährte Mittel. 
Erfahrene Tier-Homöopathen werden ein typgerechtes Mittel für den einzelnen Hund finden. Allgemeine Klassiker sind bei fiebrigen Infektionen Belladonna und Ferrum Phosphoricum. 
Nach Behandlung mit Antibiotika sollte auch beim Hund an eine Darmsanierung gedacht werden.

Quellen

Autorinbild
Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.