Der Havaneser - der liebenswürdige und seltene Südländer

Havaneser haben ein so sonniges Gemüt, wie es ihr auf die kubanische Stadt Havanna zurückgehender Name andeutet. Vielfach wird dieser kleine, unkomplizierte Hund, der sowohl Kindern als auch Erwachsenen ein wunderbarer Begleiter ist, zugunsten anderer Rassen etwas in den Hintergrund gedrängt, wenn es um mediale Aufmerksamkeit geht.

Der Gesundheit und der Langlebigkeit dieser Rasse ist dieser Seltenheitswert allerdings gut bekommen, Massenzuchten gibt es bei ihm nicht. Er ist also selten im Straßenbild zu sehen und wird häufig auch nur von Kennern als Havaneser identifiziert. Das ist schade, denn der lernbegierige und lebhafte kleine Kerl macht einfach nur eines: Spaß.

Der Havaneser in Kürze

Lebenserwartung: 13-15 Jahre
Namen: Havaneser
Familie: Bichon
Ursprungsland: Kuba, Spanien, Mittelmeerküste
Temperament: intelligent, kinderfreundlich, gelehrig, verspielt und wachsam
Farben: reinweiß, falbfarben, tabak, havanna-braun, schwarz, Flecke und Brand in den entsprechenden Farben sind zulässig
Gewicht: 4-8 kg
Größe: 23-27 cm
Pflegeaufwand: mittel, Fellpflege anspruchsvoll
Erziehung: leicht, braucht Zuwendung und Beschäftigung
Benötigt sehr großen Auslauf: nein
Kinderfreundlich: ja
Stadtwohnung geeignet: ja
Verwendung: Familien- und Begleithund

Rasse, Geschichte und Entwicklung

Havaneser stammen aus der westlichen Mittelmeergegend.
Sie sind entlang der spanischen und italienischen Mittelmeerküste entstanden. Da diese Hunde offensichtlich frühzeitig auch nach Kuba gelangten, wurden sie nach der Hauptstadt von Kuba Havanna benannt. Im Mittelpunkt stand dabei der tabakfarbene Havaneser. In Kuba selbst gibt es keine zuchtreinen Havaneser mehr. Einige Exil-Kubaner haben Zuchtlinien in den USA weiterentwickelt, die noch heute bestehen.

Wesen, Charakter und Pflege

Wer einen Spielkameraden für seine Kinder sucht, liegt beim Havaneser richtig. Verfügt er doch über einen schier nicht zu befriedigenden Spieltrieb und möchte unentwegt mit seinen Menschen aktiv sein. Gleichzeitig ist er ein sanfter, verschmutzter und stets fröhlicher kleiner Hund. Obwohl Havaneser keine großen Ansprüche an den täglichen Auslauf stellen, sollten sie geistig und körperlich ausgelastet werden. Auch wenn man es dem kleinen Hund nicht zutraut, ist er ein sportliches Tier, das selbst längere Spaziergänge problemlos toleriert. Nicht nur das, Havaneser genießen körperliche Bewegung. Deshalb freut sich dieser Hund auch über Haus und Garten, kann aber auch in der Wohnung gehalten werden.

Von seiner Anlage her verfügen Havaneser durchaus über einen Drang zur Wachsamkeit. Wer sich liebevoll und konsequent ihre Erziehung widmet, kann diese Wachsamkeit für seine eigenen Zwecke nutzen.

Havaneser gelten als äußerst gelehrig. Deshalb kann man bei ausreichender Beschäftigung mit dem Tier auch Aktivitäten wie Dog-Dance in Betracht ziehen. Sie lernen auch gern kleine Kunststückchen.

Das kleine Kraftpaket ist ausgesprochen anhänglich und möchte jede Minute seiner Zeit mit seiner Familie verbringen. Es versteht sich von selbst, dass eine Zwingerhaltung deshalb ausgeschlossen ist.

Das Fell des Havanesers ist lang und wellig. Seine Fellpflege ist daher etwas aufwendig. Tägliches Bürsten bekommt dieser Hunderasse gut, Verfilzungen sind eine ständige Gefahr.

Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme

Es kommt dem Havaneser bei seiner Gesundheit zugute, dass es sich dabei um eine relativ seltene Hunderasse handelt. Überzüchtungstendenzen sind deshalb nicht vorgekommen. Der kleine Hund ist robust und erfreut sich vielfach eines langen Lebens.

Gewisse genetische Veranlagung bestehen bei folgenden Erkrankungen:

Die klassischen genetischen Defekte an Hüfte und Ellbogen, Hüftdysplasie (HD) und Ellbogendysplasie (ED), kommen leider auch bei dieser Hunderasse vereinzelt vor.

Ebenso vertreten ist eine Veranlagung für die Patellaluxation.
Bei dieser schmerzhaften Erkrankung springt das Kniegelenk aus seiner vorgesehenen Haltung.

Außerdem treten vereinzelt erblich bedingte Augen- und Herzerkrankungen auf.
Besonders hervorzuheben ist bei den Herzerkrankungen die Mitralklappeninsuffizienz.
Wenn sie vorliegt, schließt die Herzklappe, die den Vorhof und die linke Herzkammer trennt, nicht mehr vollständig. In der Folge fließt Blut in den Vorhof zurück, was unter anderem zu Bluthochdruck und allmählich zunehmender Schwäche des Herzmuskels führt. Betroffen sind eher ältere Hunde.

Zu beachten ist ebenfalls, dass dieser recht niedrig gebaute Hund auch einen Bandscheibenvorfall erleiden kann. Besonders bis zu einem Alter von einem Jahr sollte deshalb darauf geachtet werden, dass Havaneser nicht intensiv Treppensteigen oder große Sprünge machen.

Die Ernährung des Havanesers

Havaneser haben keine besonderen Ansprüche an ihre Fütterung. Wichtig ist wie bei allen Hunden, und besonders kleinwüchsigen Tieren, dass Übergewicht vermieden wird. Viele zusätzliche Kilos belasten die Gelenke und Knochen des kleinen Havanesers zu stark, frühzeitige Abnutzung der entsprechenden anatomischen Einheiten ist die Folge, so dass sich Arthritis und Arthrose ausbilden. Da der Havaneser von seiner Anlage her sehr bewegungsfreudig ist, ist es einfacher als bei anderen Rassen, Übergewicht zu vermeiden.

Wichtig ist, dass die langen Haare um die Schnauze des Havanesers nach dem Fressen gereinigt werden.

Fazit

Der Havaneser wird als Familienhund viel zu selten mit seinen ganzen Vorzügen gesehen. Vor allem seine extreme Verspieltheit und Kinderfreundlichkeit macht diesen Hund zu einem Begleithund, wie man ihn sich nur vorstellen kann. Wie jeder Hund stellte er seine Ansprüche an Bewegung und Beschäftigung. Aufgrund der Freude, die er bringt, wird sich jeder engagierte Hundehalter gern mit dem liebenswerten Südländer befassen.

Autorinbild
Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.