Der Bullterrier

An Hunden wie dem Bullterrier scheiden sich die Geister. Es gibt echte Liebhaber dieser Rasse, während andere den Bullterrier schmähen und fürchten. Eine Zeit lang wurde sogar von sogenannten Schweinehunden gesprochen, was sich auf den eierförmigen Schädel dieses Hundes und saufarbene Vertreter bezog.

Viel zu oft wird die Hunderasse auch mit anderen Rassen wie Pitbulls und insbesondere dem American Pitbull verwechselt. Es wird auch eine Nähe zu Hundekämpfen hergestellt, die beim Bullterrier in seiner Entwicklung zwar durchaus gegeben war, heute aber keine Rolle mehr spielt. Wie bei den meisten Hunden kommt es bei einem Bullterrier auf Erziehung und Haltung an. Niemand muss also die Straßenseite wechseln, wenn er einem Bullterrier auf der Straße begegnet. Im Gegenteil, vielfach wird er auf einen sehr freundlichen, zugänglichen Hund treffen. Leider führen die meisten Bundesländer den Bullterrier als Listenhund in der Reihe der als gefährlich geltenden Hunde, was den Ruf dieses von der Zuchtanlage her anhänglichen und ausgeglichenen Hundes weiter beschädigt hat. Ausgenommen von der Einstufung als gefährliche Hunde sind regelmäßig nur die Miniaturzüchtungen unter den Bullterriern.

Der Bullterrier in Kürze

Lebenserwartung: 10-12 Jahre, Miniatur Bullterrier 14-15 Jahre
Namen: Bullterrier
Familie: Terrier
Ursprungsland: Großbritannien
Temperament: intelligent, eigensinnig, freundlich, gelassen, ausgeglichen, mutig, diszipliniert
Farben: häufig reinweiß, andere Farben möglich, Stromung möglich
Gewicht: 22 - 38 kg
Größe: 45-55 cm
Pflegeaufwand: leicht
Erziehung: mittel, bei angemessener Konsequenz
Benötigt sehr großen Auslauf: kommt auf die Umstände der Haltung, eher relativ anspruchslos
Kinderfreundlich: ja, bei entsprechender Prägung unbedingt
Stadtwohnung geeignet: ja, bei guten Haltungsbedingungen
Verwendung: Familien- und Begleithund

Rasse, Geschichte und Entwicklung

Charakteristisch für den Bullterrier ist der eiförmige Kopf. James Hinks züchtete 1850 diesen Rassestandard aus der altenglischen Bulldogge und verschiedenen anderen Hunden heraus, unter anderem auch aus Dalmatinern. Dabei wurde von Anfang bewusst auf festgesetzte Größen-und Gewichtsstandards verzichtet. Auch deshalb gibt es den Bullterrier heute in den verschiedensten Größen, vom kräftigen Hink'schen Bullterrier bis hin zum Toy oder Miniatur Bullterrier. In jedem Fall soll der Bullterrier ein ausgeglichenes körperliches Erscheinungsbild abgeben. Ursprünglich wurde diese furchtlose Terrierart zur Dachsjagd und zum Töten von Ratten eingesetzt, vielfach im Kontext von Hundekämpfen. Heute gilt der Bullterrier als ausgezeichneter Familienhund.

Wesen, Charakter und Pflege

Schon sein Name sagt aus, dass in ihm ein echter Terrier steckt. Zu den typischen Eigenschaften von Terriern zählen ihre Eigenwilligkeit und Selbstständigkeit. Sie sind furchtlos, tapfer und zäh.

Der Bullterrier ist ein verspielter, lebhafter Hund. Seinen Menschen gegenüber verhält er sich unbedingt loyal und lässt sich bei entsprechend konsequent-liebevoller Erziehung sehr gut disziplinieren.

Bei angemessener Prägung ist er auch verträglich mit anderen Haustieren und Hunden, wobei dem Terrier an sich immer eine gewisse Neigung anhaftet, gern für sich zu bleiben, was Artgenossen angeht.

Bullterrier sollten physisch und psychisch ausgelastet werden. Sie bewegen sich gern in der freien Natur, sind entsprechenden Spielen niemals abgeneigt und lassen sich auch für Hundesportarten wie Agility begeistern.
Bei entsprechender Erziehung, guter Haltung und guten Erbanlagen ist der Bullterrier ein äußerst kinderfreundlicher Hund, der für jeden Spaß zu haben ist.

Seiner Familie gegenüber zeigt sich der Bullterrier durchaus als sehr verschmustes Wesen.

Aggressivität ist nicht rassebedingt angelegt. Sie geht immer auf Erziehungs-und Haltungsfehler, beziehungsweise auf bewusstes "Scharfmachen" zurück.

Als echter Terrier kann der Bullterrier einen entsprechenden Jagdtrieb entwickeln, darauf müssen sich seine Halter einstellen. Gleichermaßen ist sein Wach-und Schutztrieb ebenfalls nicht zu unterschätzen.
Sein kurzes Fell ist äußerst pflegeleicht.

Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme beim Bullterrier

Im Allgemeinen gilt der Bullterrier als recht unempfindlicher, robuster Hundetyp.

Bei Hunden verbreitete Formen von Dysplasien, wie die Hüftgelenksdysplasie (HD) und die Ellenbogen Dysplasie (ED) kommen zuchtbedingt bei dieser Rasse vor. Wie bei den meisten Züchtungen bestehen entsprechende Bemühungen, diese degenerativen Erkrankungen der Gelenke zuchtmäßig auszuschließen.

Ebenfalls genetisch bedingt sind Fälle von Taubheit bei den reinweißen Typen der Rasse.

Die Zwergenzüchtungen unter den Bullterriern leiden häufiger unter Augenerkrankungen, wie zum Beispiel an der Ablösung der Netzhaut. Auch diese Erkrankungen sind genetisch bedingt. Bei den kleineren Formen des Bullterriers kommt es ebenfalls verbreitet zu Nierenproblematiken.

Ernährung des Bullterriers

Bei der Ernährung des Bullterriers sind kaum Besonderheiten zu beachten. Übergewicht sollte im Hinblick auf die Gelenksgesundheit unbedingt vermieden werden. Das kräftige Gebiss des Bullterriers sollte gefordert werden. Viele Vertreter der Rasse sprechen deshalb auf das entsprechend frische, stückiges Fleisch beim Barfen (Rohfütterung) an. Die Magendrehung kann auch beim Bullterrier vorkommen. Deshalb wird empfohlen, die Bullterrier eher mit zwei Mahlzeiten am Tag zu versorgen als mit einer großen. Außerdem sollte er nach dem Fressen entsprechend ruhen dürfen.

Fazit: Experten sprechen von einer der liebevollsten Hunderassen überhaupt

Es ist sehr schade, dass diese Hunderasse einen schlechten Ruf hat. Das geht so weit, dass die große Form des Bullterriers nicht einmal in die Bundesrepublik Deutschland importiert werden darf. In Expertenkreisen gilt der Bullterrier als äußerst liebevoller, anhänglicher und kinderfreundlicher Hund. Aufgrund der vielen Auflagen, die mit der Haltung dieser Rasse in den meisten Bundesländern verbunden sind, sieht man ihn allerdings in der großen Form immer seltener. Dabei erweist es sich, dass Bullterrier sich in ein modernes Familienleben äußerst gut anpassen können. Ihr Bewegungsdrang und ihr Drang nach Beschäftigung sind nicht übermäßig ausgeprägt. Mit etwas Hundeerfahrung können Bullterrier zu einem fast idealen Familien- und Begleithund zu werden.

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Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.