Der Dobermann - der elegante Deutsche

Dobermann Hunde sind als Züchtung in der Mitte des 19.Jahrhunderts in Deutschland aus verschiedenen Hunderassen entstanden. Seinen Namen verdankt dieser schlanke, aufrechte Hund in charakteristischen schwarz-braun oder rotbraun Friedrich Louis Dobermann.

Dobermänner sind heute nicht mehr so en vogue wie etwa vor 15-20 Jahren, was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass manche Dobermann-Liebhaber ihr Erscheinungsbild mit Schlappohren und langer Rute nach dem in Europa geltenden Kupierverbot sehr verändert finden. Kenner wissen jedoch, dass ein Dobermann ein besonders talentierter Diensthund ist und auch als Familien- und Begleithund jederzeit eine gute Figur macht.

Wer den Dobi, wie ihn seine Freunde liebevoll nennen, als "Kampfhund" bezeichnet, tut dem anhänglichen, sehr sensiblen Hund Unrecht. Zwar weist er teilweise eine gewisse arteigene Schärfe aus, es kommt jedoch wie bei allen Hunden stets auf Haltung und Erziehung an, wenn es um das Verhalten des einzelnen Tieres geht. Im Land Brandenburg wird der Dobermann leider als Listenhund geführt.

Das Wichtigste in Kürze

Lebenserwartung: 10-13 Jahre
Namen: Dobermann, Dobi
Familie: Molosser, Pinscher, Schweizer Sennenhunde
Ursprungsland: Deutschland
Temperament: aktiv, wachsam, gut erziehbar, folgsam, agil, beweglich, sehr intelligent, anhänglich, sensibel, scharf, wenn entsprechend abgerichtet
Farben: schwarz oder braun mit rostrotem, scharf abgegrenztem sogenanntem Brand.
Gewicht: Weibchen: 32-35 kg, Männchen: 40-45 kg
Größe: Weibchen: 63-68 cm, Männchen: 68-72 cm
Pflegeaufwand: einfach
Erziehung: einfach bei Konsequenz und Erfahrung im Umgang mit Hunden
Benötigt sehr großen Auslauf: ja
Kinderfreundlich: ja, bei entsprechender Erziehung und Haltung
Stadtwohnung geeignet: nur sehr bedingt
Verwendung: Dienst-, Gebrauchs- und Arbeitshund, Familien- und Begleithund

Rasse, Geschichte und Entwicklung

Der deutsche Züchter Dobermann wünschte sich Mitte des 19.Jahrhunderts einen schlanken, eleganten wachsamen Gebrauchshund und kreuzte Schäferhunde, Pinscher, Rottweiler und Fleischerhunde zum Dobermann. Die neue Hunderasse wurde als Gebrauchshund in der Folgezeit sehr beliebt. Dobermänner sind aufgrund ihrer muskulösen, aber wendigen Erscheinung einfach für viele Zwecke geeignet. Sie bewachen Haus- und Hof oder sind als Polizeihunde hoch motiviert bei der Sache. In beiden Weltkriegen wurden Dobermänner als Armee- und Sanitätshunde in großer Zahl eingesetzt. Heute macht ein Dobi einfach alles mit, was Halter und Hund Spaß macht: Agility, Rettungshunde-Ausbildung sowie vieles mehr, was Bewegung sowie Beschäftigung für diesen agilen Hund mit sich bringt.

Wesen, Charakter und Pflege

Der Dobermann ist hoch intelligent, dabei aber bei konsequenter, liebevoller Erziehung sehr folgsam. Er ist menschenbezogen, anhänglich und sensibel, eine Zwingerhaltung ist in jedem Fall ausgeschlossen. Seine sprichwörtliche Loyalität kann zur Schärfe hin geprägt werden, die Veranlagung ist wie bei vielen größeren Hunderassen vorhanden. Von sich aus ist dieser Hund aber kein Beißer und auch nicht aggressiv. Artgerecht gehaltene Dobermänner sind sehr ausgeglichene Tiere, deshalb haben sie sich als Diensthunde auch so gut bewährt.

Dobermänner lieben Bewegung und Beschäftigung zusammen mit ihrem menschlichen Rudelführer. Verhaltensauffälligkeiten resultieren meist aus Langeweile und beengter Haltung, vielfach reagiert der Hund damit auch darauf, dass man ihn zu lange allein lässt. Dobis sind sensibel und wünschen sich engen Kontakt zu ihren Menschen. Sie beziehen sich besonders stark auf eine Person und erkennen diesen als ihre Führung an.

Sein kurzes Fell ist pflegeleicht und unempfindlich.

Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme beim Dobermann

Als klassischer Zuchthund weist der Dobermann einige genetisch bedingte Erkrankungen auf.

Sehr weit verbreitet ist die dilatative Kardiomyopathie (DCM), 58, 2 Prozent aller Tiere in allen Altersgruppen leiden an dieser Erkrankung. Man spricht auch von der Dobermann Kardiomyopathie. Diese Form der Herzerkrankung ist hoch aggressiv und kann einen plötzlichen Herztod bedingen. Erste Anzeichen der DCM sind unter anderem Husten, allgemeine Schwäche und auch blasse Schleimhäute. Leider wird die Erkrankung oft erst spät erkannt. In manchen Fällen kann mit der zusätzlichen Gabe von Taurin positiv eingewirkt werden.

Ebenfalls bekannt ist beim Dobermann die sogenannte Pulmonalstenose, eine angeborene Verengung der Lungenarterie, die den Herzmuskel schwächt. In vielen Fällen kann operiert werden. Auch kann man die Ernährung "herzgesund" ausrichten, vor allem also Übergewicht vermeiden und den Natriumgehalt senken.
Empfindlich ist auch die Haut des Dobermanns. Beispielsweise besteht eine Neigung für Demodikose, einer Milbenerkrankung, die jedoch gut behandelbar ist. Beim Blue Dobermann Syndrom verlieren die erkrankten Hunde ihr Fell allmählich.

Das kongenitale Vestibularsyndrom ist eine Erbkrankheit im Innenohr - es treten Gleichgewichtsstörungen und Taubheit sehr häufig auf.

Dobermänner neigen zum Wobbler-Syndrom, einer behandelbaren Erkrankung des Rückenmarks, die zu einem charakteristischen, schwankenden, "wobbelnden Gang, führt.

Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist möglich, wird aber durch entsprechende Zuchtregeln immer weiter zurückgedrängt.
Schließlich erkranken Dobermänner an der Von-Willebrand-Krankheit, einer Blutgerinnungsstörung.
Sehr selten ist eine neurologische Erkrankung, die als Dancing Dobermann Disease bekannt wurde. Die nicht heilbare Krankheit führt allmählich zur Lahmheit der Hinterhand mit einem tanzenden Gang. Da die Tiere meist spät erkranken, können sie bei guter Lebensqualität recht alt werden.

Ernährung des Dobermanns

Dobermänner müssen schlank sein, ihre ganze, fast "adlig" anmutende Erscheinung leidet unter Übergewicht ebenso wie die Gesundheit des wendigen, bewegungsfreudigen Tieres. Wird ein Dobermann dick, dann wird er weder artgerecht ernährt, noch bewegt. Barfen - rohes Fleisch und frisches Gemüse - kann eine gute Ernährungsalternative sein, auch, um das beim Dobermann erblich oft anfällige Herz zu schützen. Im Alter sollte man eventuell an Futterergänzungen denken, die die Beweglichkeit von Gelenken und Sehnen erhalten helfen wie etwa Glucosamin. Aufgrund seiner möglichen erblichen Veranlagungen das Herz betreffend ist zusätzliches Taurin häufig der Gesundheit des Dobermannes mehr als zuträglich.

Fazit

Der Dobermann ist ein wunderbarer, begeisterter hündischer Begleiter in allen Lebenslagen, so sein Halter bereit ist, Zeit und Liebe in seine Erziehung sowie Beschäftigung zu investieren. Kinder haben einen Beschützer und Spielkamerad an ihrer Seite, wobei kleine Kinder nicht unbeaufsichtigt mit dem kräftigen Dobermann herumtoben sollten, wie es für große Hunde im Allgemeinen gilt. Artgerecht erzogen und gehalten ist der Dobi ein ruhiger, ausgesprochen wesenstarker Hund mit stabiler Gemütslage.

Autorinbild
Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.