Rattengift - Noch immer eine große Gefahr für Hunde

Rattengift ist leider auch heute noch eine klassische Vergiftungsquelle für Hunde, selbst wenn Verwender regelmäßig den gesetzlichen Vorschriften entsprechend auf die Auslegung von Ködern hinweisen müssen. Manche Anwender kommen den Vorschriften nicht nach oder streben vorsätzlich die Vergiftung von Hunden an. Jeder Hundehalter sollte daher grundsätzlich wissen, wie sich eine Vergiftung mit Rattengift zeigt. Achtsamkeit ist nach wie vor der beste Schutz vor einer Vergiftung mit Rattengift. Eine solche Vergiftung ist ein tiermedizinischer Notfall. Je schneller der Tierarzt behandelt, desto größer sind die Überlebenschancen für Ihr Tier.

Verschiedene mögliche Handlungsabläufe

1. Sie beobachten, dass Ihr Hund draußen etwas frisst, möglicherweise einen Köder. Zögern Sie nicht, vorsorglich und unverzüglich den Tierarzt aufzusuchen, idealerweise finden Sie noch ein Stück des Köders, das Sie zum Veterinär mitnehmen können.

2. Sie sehen, dass Ihr Hund eine tote Ratte frisst. Auch hier sollte sofort der Tierarzt aufgesucht werden. Die Ratte könnte vergiftet worden sein.

3. Sie beobachten Symptome bei Ihrem Hund, die wie folgt aussehen können:

Mögliche Symptome einer Vergiftung mit Rattengift

Sie beobachten Unruhe, erhöhter Puls und unregelmäßiger Herzschlag können dazu kommen.
Der Hund erbricht sich, das Erbrochene kann eine schaumige Konsistenz aufweisen, blutig sein, möglicherweise erkennen Sie

  • Giftkörnchen.
  • Die Zunge färbt sich blau.
  • Sie erkennen Durchfall.
  • Das Zahnfleisch wird blass.
  • Die Atmung erfolgt stoßweise, wirkt erschwert.
  • Nasenbluten tritt auf.
  • Der Urin ist blutig.
  • Der Stuhlgang ist blutig.
  • Krämpfe und Muskelzittern treten auf
  • Die Körpertemperatur sinkt.
  • Der Hund wird apathisch.
  • Bewusstlosigkeit und komatöse Zustände weisen auf Organschäden hin.

Die Symptome können einzeln, zusammen oder in Folge auftreten.

Rattengift- was ist das?

Hersteller verwenden Wirkstoffe, die Derivate des Cumarin wie Phenprocoumon, Ethylbiscoumacetat und Warfarin sind.
Cumarin und seine Derivate hemmen die Blutgerinnung, indem sie die Bildung von Vitamin K unterbinden. Unbehandelt verbluten vergiftete Tiere innerlich. Rattengift wirkt vorsätzlich zeitverzögert bis zu 48 Stunden nach der Aufnahme und bis zu vier Wochen nach, allerdings können sich Vergiftungserscheinungen auch nach wenigen Stunden zeigen. Die Symptome der Vergiftung sind je nach Hund, dessen Alter, Gewicht und Konstitution, Dosis sowie Zeitspanne sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Wie erkennen Sie Rattengift?

Form und Farbe sind nicht gesetzlich geregelt. Es gibt Pasten, Pellets, Körner und Flüssigkeiten.
Rattengift wird eingefärbt und dies kann in jeder denkbar beliebigen Farbe erfolgen, die Farbe ist herstellerabhängig.
Vertreten sind beispielsweise rot, rosa, pink, purpurfarben, grün, blau, gelb, violett, schwarz und andere Lebensmittelfarben. Gerade wenn die Farbe eher unauffällig und harmlos wirkt, ist die Giftaufnahme bei Nagern und anderen Tieren häufig besonders groß.
Prinzipiell ist jedes gefärbte Granulat, jeder Köder und jede Flüssigkeit möglicherweise vergiftet und deshalb als verdächtig anzusehen.

Ihre Vorsorge

Achten Sie auf Berichte von auftretenden Vergiftungsfällen in Ihrer Umgebung. Seien Sie besonders aufmerksam, wenn es um Gifte geht. Trainieren Sie Ihrem Hund die Aufnahme von Futter ab, das nicht aus Ihrer Hand kommt. Zögern Sie im Verdachtsfall nie, tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

ERSTE HILFE

  • Machen Sie sich sofort auf den Weg zum Tierarzt!
  • Führen Sie kein Erbrechen herbei!
  • Halten Sie die Atemwege des Hundes frei!
  • Sichern Sie mögliche Futterproben des Köders!
  • Geben Sie dem Hund Aktivkohle, wenn möglich!
  • Einen bewusstlosen Hund lagern Sie in der stabilen Seitenlage!

Weitere Infos finden Sie in unserem ausführlichen Ratgeber Vergiftung bei Hunden.

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Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.