Haarlinge beim Hund

Haarlinge sind äußere Parasiten - Mediziner sprechen von Ektoparasiten - die Hunde befallen können. Sie gehören zu den Tierläusen und dabei zusammen mit den Federlingen bei Vögeln zu den sogenannten Kieferläusen. Vielfach treten Haarlinge mit anderen Läusearten zusammen auf.

Wie erkennt man Haarlinge und was muss man über sie wissen?

Es handelt sich im 1-1,5 Millimeter große ovale Insekten ohne Flügel, die sich lebhaft tief im Fell bewegen. Die jüngeren Haarlinge sind durchsichtig bis bräunlich, als erwachsene Tiere sind die gelblich gefärbt.

Ebenfalls erkennbar sind die Eier der Haarlinge. Sie sind weißlich, haben etwa die Größe eines Stecknadelkopfes und sitzen klebrig an den Haaren fest.

Die lateinische Bezeichnung für Haarlinge lautet Trichodectidae. Man unterscheidet 18 verschiedene Arten. Es gibt etwa Katzenhaarlinge und Hundehaarlinge. Sie können ihren tierischen Wirt auch außerhalb ihrer vermeintlichen Spezialisierung wechseln - meinen viele Experten. Andere halten die Parasiten für strikt wirtsspezifisch. Der Mensch ist jedoch in keinem Fall ein geeigneter Wirt für sie.

Haarlinge sind keine blutsaugenden Parasiten. Das unterscheidet sie von Flöhen. Haarlinge ernähren sich von Hautschuppen und Haaren, die sie mit ihren kräftigen Kiefern zerkleinern. Deshalb gehören sie zu den Kieferläusen. Weibliche Haarlinge platzieren bis zu 100 Eier am unteren Ende der Haare im Fell des Hundes. Mit einer gelblichen Masse festgeklebt, haften die Eier sehr gut. Den Eiern entschlüpfen Haarlingslarven, die innerhalb von 30 Tagen sowie in drei bis fünf Entwicklungsstadien zu adulten Insekten werden.

Laien können Haarlinge oft nicht von anderen Läusearten unterscheiden, wobei erstere besonders flink sind und einen breiteren Kopf als die typische Laus haben. Hochsaison haben die Lästlinge in den Wintermonaten. Alte, Kranke und abwehrschwache Hunde werden ebenso wie Welpen besonders intensiv von Haarlingen heimgesucht. Leider können die Parasiten auch in der Tierumgebung zeitweise überleben, besonders wenn es warm und feucht ist.

Was bedeutet ein Befall mit Haarlingen für den Hund?

Für den Hund sind Haarlinge deshalb eine äußerst lästige Angelegenheit, weil sie sich für ihn deutlich merkbar ständig in seinem Haarkleid bewegen. Sie krabbeln unentwegt, 24 Stunden lang. Das löst bei Hunden einen unerträglichen Juckreiz aus und macht sie nervös.

Befallene Tiere kratzen sich blutig. Ihre Kratzwunden können sich entzünden. Häufig ändern die mit Haarlingen befallenen Hunde auch ihr Verhalten, weil die ständige Bewegung auf ihrem Körper sie extrem reizt.

Hunde mit Haarlingen finden einfach keine Ruhe. Besonders im Kopf- und Rückbereich tummeln sich die flinken Parasiten. Da die Haarlinge von Tier zu Tier überspringen, reicht der Kontakt zu einem befallenen Tier aus, um auch andere Tiere mit den lästigen Insekten zu infizieren.

Ein Befall mit Haarlingen sollte unbedingt schnell beendet werden, weil er für den Hund eine echte Qual sein kann. Außerdem können Haarlinge Bandwürmer übertragen, wenn befallene Hunde einen der Lästlinge zerbeißen und schlucken.

Haarlinge sind da - was ist zu tun?

Bei Verdacht auf einen Haarlingsbefall sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Er wird zu einem die Parasiten sicher identifizieren und zum anderen entsprechende Präparate anwenden, die die Parasitenplage zuverlässig beenden.

Zum Einsatz kommen meist Spot-On Produkte mit insektiziden Wirkstoffen. Ergänzend werden Anti-Parasiten Shampoos eingesetzt, die einen größeren Teil der Insekten sowie der Eier aus dem Fell waschen helfen. Auch Sprays werden ergänzend angewandt, speziell in der Tierumgebung, die vorsorglich mitbehandelt werden sollte, um eine Neuinfektion sicher auszuschließen.

Beim Tierarzt werden mögliche Kratzwunden behandelt, um das Eindringen von Bakterien zu verhindern. Unbehandelt lösen solche Kratzwunden vielfach dauerhafte Hauterkrankungen aus, weil die Hunde sie immer wieder aufkratzen.

Der Veterinär wird schließlich vorsorglich ein Entwurmungsmittel verabreichen. Um die Haarlinge sicher in allen Entwicklungsstadien abzutöten, wird die Spot-On Behandlung regelmäßig nach Ablauf von einer Woche bis zu 10 Tagen wiederholt. Unter Umständen ist es angeraten, langhaarige Hunde zu scheren.

Kann man einem Befall mit Haarlingen vorbeugen?

Die üblichen Spot-On Produkte, die Zecken und Flöhe abwehren, wirken regelmäßig auch gegen einen Befall mit Haarlingen.
Viele Hundehalter meinen, solche Produkte nur während der Zeckensaison anwenden zu müssen. Sie verkennen dabei, dass Flöhe ganzjährig mit Spitzenwerten im Herbst und dass die wärmeliebenden Haarlinge besonders im Winter unterwegs sind, wenn die Hunde sich viel in beheizten Räumen aufhalten.

Wer seinem Hund die lästigen Erfahrungen mit den Parasiten ersparen will, sorgt ganzjährig mit Repellent-Produkten vor. Das gilt besonders, wenn der Hund viel Kontakt mit anderen Hunden hat, zum Beispiel in einer Hundepension.

Für Welpen oder kranke Hunde kann ein Haarlingsbefall zusammen mit weiteren Parasiten die betroffenen Hunde derart schwächen, dass die Situation lebensgefährlich werden kann.

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Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.